Hintergründe zu Buteykos Atemtechnik

Sauerstoff ist gesund!?

Davon wollen wir gerne soviel wie möglich aufnehmen.

Im Gegenzug möchten wir das vermeintlich giftige Kohlendioxid gerne loswerden.  

Ein Zuviel ist schädlich, das stimmt. Aber Kohlendioxid ist auch ein Stoff, den wir für körpereigene Stoffwechselvorgänge dringend benötigen.

Wie so oft, entscheidet das richtige Mengenverhältnis über unser Wohlbefinden! Wenn wir zuviel atmen, geben wir zuviel Kohlendioxid ab. In der Folge können einige unserer Körpersysteme durcheinander geraten und den Boden für die Entstehung von Krankheiten bereiten.

Bei Asthmatikern ging Buteyko davon aus, dass sich das Bronchialsystem durch Zusammenziehen gegen die vermehrte Atmung zur Wehr setzt, jedoch mit seiner Reaktion über das Ziel hinausschiesst. Auch verstopfte Nasen beurteilte Buteyko als Abwehrmechanismus des Körpers gegen zu hohen Kohlendioxidverlust.

Kohlendioxid benötigen wir z. B. für die Bindungsfestigkeit des Sauerstoffs an die roten Blutkörperchen. Bei Kohlendioxidmangel wird der Sauerstoff zu fest ans Blut gebunden. Er wird zwar überall hintransportiert, kann wegen der festen Bindung nicht in den Zellen abgegeben werden. Dieser Vorgang ist als "Bohr- Effekt" bekannt.

In den Muskeln führt dieser Vorgang zur Umschaltung vom aeroben zum anaeroben Stoffwechsel. Sportler wissen, dass es nicht nur gesünder ist im Bereich des aeroben Stoffwechsels zu trainieren, sondern auch zu besserer Leistung führt. 

Übungen im Kurs

Die Selbsthilfemethode setzt hier an. Mittels entspannter Atmung üben Sie im Seminar die Atmung durch die Nase, die Bauchatmung und "weniger" zu atmen.

Es werden unterschiedliche Atemübungen angeboten, aus denen sich jeder Teilnehmer die heraussuchen kann, mit denen er am besten zurecht kommt.

Die sogenannte Kontrollpause gibt Auskunft über den aktuellen Übungs- und Gesundheitsstand. Es handelt sich um eine Atempause, die so lange gehalten wird wie es geht, ohne dass die folgenden Atemzüge intensiver werden. Die Zeit der Pause wird gemessen und stellt einen guten individuellen Indikator dar.

Wenn die Teilnehmer mit den Übungen in der entspannung vertrauter sind, werden diese durch Sprechübungen ergänzt. Hier geht es darum mit weniger Luft beim Sprechen auszukommen.

Atmen in Bewegung und bei Anstrengung, z.B. dem Treppenlaufen oder Jogging ist für viele Menschen nur möglich, wenn sie durch den Mund atmen. Dabei kommen sie schnell aus der Puste. Die Nasenatmung verbunden mit der Atemtechnik lässt auch die Anstrengungen eines Treppenlaufs oder Dauerlaufs zurückgehen.

Die Übungen werden durch den Erfahrungsaustausch der Teilnehmer untereinander und die theoretischen Hintergründe ergänzt.

Ein Pulsoxymeter und Blutdruckmessgeräte sowie Zeituhren stehen zur Kontrolle der Vitalfunktionen und den Übungserfolg zur Verfügung.

 

Wenn Sie die Übungsfolgen der Atemtechnik in ihren Alltag integrieren, kann sich die Atmung auf Dauer normalisieren und Beschwerden können zurückgehen.

Mit zunehmender Sicherheit bei der Durchführung der Übungen benötigt man keine Extra- Übungzeiten mehr, sondern kann die Buteyko Atemtechnik bei alltäglichen Beschäftigungen praktizieren.